Erfahrungen mit Papyrus Autor

Anbei möchte ich über über meine Erfahrungen mit dem Programm Papyrus Autor berichten. Sie sind – vorweg gesagt – sehr gut.

Beeindruckend ist für mich die Leistungsfähigkeit von Papyrus hinsichtlich der Stilanalyse. Demonstrieren kann ich es anhand einer ersten Arbeitsversion meines Romans „Tränen der Zeit – Die unbekannte Gefahr“. Unten sieht man in Fettdruck die von Papyrus monierten Wortdoppelungen. Auffallend sind die Wiederholungen der Worte Kantine, Atrium, Küche. Papyrus erkennt aber auch andere Doppelungen, die nicht ganz identisch sind, beispielsweise breit und Breite, sowie lang und Länge.

Zur Bekämpfung der Adjektivitis/Adverbieninflation wurden die Worte „breit“, „breite“ bemängelt, sowie „ganze“.

Füllwörter moniert Papyrus ebenfalls, z.B. „aber sehr“, „deshalb“.

Ferner streicht das Programm Verbfaulheit an. Unten im Text beispielsweise „war“, „waren“, „machen“, „gewesen“, und „konnte“.

Die Kantine lag links vom Atrium, abgetrennt durch eine einfache Türe. Die Kantine war etwa drei Meter breit, aber sehr lang. Francis fiel der Bauplan des Hauses ein. Kantine und Küche waren an der rechten Seite des Hauses untergebracht. Für eine breite Kantine waren wegen Atrium und Zimmer auf der linken Seite nicht mehr viel Platz gewesen. Man hatte deshalb an der Breite zugunsten der Länge Abstriche machen müssen. Die Ausstattung der Küche konnte man nicht sofort sehen, da die ganze Breite von einer Theke eingenommen wurde.

Man sieht anhand der markierten Worte, wie sehr man diesen Absatz überarbeiten kann, bzw. muss. In einem ersten Schritt sollte man die Wiederholungen streichen, dann die restlichen Dinge. Dabei dürfen komplette Umformulierungen kein Tabu sein. Nachfolgend dieser Absatz in der Endversion des Romans:

Licht fiel in den Raum ferner durch große, nicht zu öffnende Fenster auf der Südseite aus gepanzertem Glas, die nur im Erdgeschoss angebracht waren. Oben, im Bereich der Balustrade, befanden sich anscheinend Zimmer, Francis sah die Oberkanten von Türen. Auf der Nordseite stand eine Holzwand, die nur von einer Tür unterbrochen wurde. Man sagte, dass dies der Zugang zur Kantine und dem Küchenbereich sei. Eine weitere Tür aus Stahl konnte man an der gegenüberliegenden Seite erkennen. Sie führte in einen schmalen Gang, der vorerst nur als dunkler Schatten zu erahnen war. Neben dieser Tür bemerkte Stevens eine Wendeltreppe aus Aluminiumstufen, die nach unten verlief.

[…]

„Die Küche befindet sich im rechten Teil des Gebäudes“, sagte Luigi in einem ärgerlichen Ton. Francis erkannte den Grund dafür nicht. „Es ist die Tür in der Holzwand. Wir servieren zurzeit nur ein Mittagessen. Frühstück und Abendessen müssen die Mitglieder sich selbst zubereiten. Neben der Küche ist ein großer Raum, den wir als Kantine nutzen. Außer für das Mittagessen gibt es keine festgelegten Essenszeiten.“

Der Unterschied zur ersten Version ist frappierend. Manche Sätze strich ich oder verpackte Informationen über die Innenausstattung in einen Dialog. Nun liest es sich besser. Papyrus sei Dank. Ich kann das Programm nur empfehlen.

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