Ich bin normalerweise sehr zurückhaltend mit Superlativen und besonders nerven mich Klappentexte der Art: Der beste, einzige, blabla Schreibratgeber den man als Hobbyautor unbedingt gelesen haben muss. Meistens genügte schon der „Blick ins Buch“ um zu sagen, dass es sich zwar meistens um ein gutes Werk handelt, die Einzigartigkeit aber keinesfalls gegeben ist. Heute stelle ich ein Buch vor, welches das Attribut „Bester Schreibratgeber“, viel mehr braucht man danach nicht mehr zu lesen, durchaus verdient hat. Es handelt sich um „Techniques of the selling writer“ von Dwight V. Swain.
Der Schreibratgeber gehört ebenfalls zu der Sorte von Büchern, bei denen ich bedaure, sie nicht schon viel früher gelesen zu haben. Diese Aussage verdienen nur wenige Ratgeber in meiner – durchaus umfassenden – Sammlung.
Das Buch „Techniques of the selling writer“ wurde 1965 geschrieben, 1981 umfassend überarbeitet und wird aktuell immer noch von der Universität Oklahoma vertrieben, z. B. über Amazon. Ein Beweis für die zeitlose Qualität des Werkes. Es gibt nur ganz wenige Stellen, an denen man das Herstellungsjahr merkt, z.B. bei dem Hinweis, das Farbband solle nicht alt sein. Farbband? Ah, ja, da gab es mal so etwas bei einer Schreibmaschine. Lang ist es her.
Professor Swain lehrte in Oklahoma Kreatives Schreiben. Wer sich im Bereich der englischsprachigen Ratgeber auskennt, stößt schnell auf den Namen Jack Bickham. Auch er veröffentlich Schreibratgeber und war ein Schüler von Swain. Wer „Techniques of the selling writer“ gelesen hat, braucht sich das Buch „Scene and Structure“ von Bickham meiner Ansicht nach nicht anzuschaffen. Die Ideen seines früheren Lehrers konnte Bickham hier nicht weiterentwickeln. Seine anderen Schreibratgeber verdienen aber eine Anschaffung durchaus.
Vorab das Inhaltsverzeichnis von Dwight V. Swain.
1. Fiction and you
2. The words you write
3. Plain facts about feelings
4. Conflict and how to build it
5. Fiction strategy
6. Beginnings, middles and ends
7. The People in your story
8. Preparation, planning and production
9. Selling your stories
10. You and fiction
Das verwendete Englisch ist meiner Ansicht nach einfach, der Schreibstil ist amüsant und die zahlreichen Tipps verhelfen zu manchem Aha-Erlebnis. Es ist keinesfalls ein trockenes Werk, sondern ein kurzweiliger Schreibratgeber. Die Tipps und Hinweise sind so zahlreich, dass ich aus dem Markieren von Zeilen kaum hinausgekommen bin. Die Masse und Qualität der Hinweise fand ich bisher in keinem deutschsprachigen Ratgeber.
Ebenso signifikant ist der gewählte Titel „Techniques of the selling writer“. Der Schwerpunkt liegt auf vielen bewährten Hinweisen, die zu einem Erfolg des eigenen Werkes führen können. Natürlich gibt es auch zu beachten, dass ein guter Ratgeber und die Beachtung der Hinweise allein nicht einen Erfolg garantieren. Wer Swain gelesen hat, vermeidet zumindest viele Anfängerfehler. Das Buch ist seinen Preis wert.
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